Instrumente - Zangen - Scheren - Pinzetten - Feilen - Hobel - Skalpelle - Klingen
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Instrumente sind ein wesentlicher Teil der Praxisausstattung. Sorgfältige Pflege und fachgerechte Behandlung sorgen dafür, dass man über viele Jahre hinweg Freude an seinen Instrumenten hat.
Alle in der medizinischen Fußpflege gebräuchlichen Zangen, Scheren, Skalpelle, Pinzetten und Achtkantinstrumente werden heute fast nur noch aus Edelstahl (rostfrei - stainless steel - Inox) gefertigt.
Irrtümlicherweise glauben viele, Edelstahl sei ein unverwüstliches, lange beständiges Material. Instrumente aus Edelstahl sind aber den unterschiedlichsten Angriffsmöglichkeiten ausgesetzt (physikalisch, thermisch, chemisch). Stähle sind bei mangelnder Pflege gegen den Angriff von Chlorid-Ionen (aggressiven Wässern) nur bedingt widerstandsfähig. Durch Chlorid-Ionen kann vor allem Lochkorrosion (Lochfraß), aber auch Spannungsriß (Korrosion) entstehen. Große Gefahr droht hier vor allem vom Wasser, in dem häufig größere Kochsalzmengen (Natriumchlorid) gelöst sind.
Worauf ist zu achten?
1. Desinfektion und Reinigung
Rostgefahr ist gegeben. Bitte keine Nickel- oder Chrominstrumente der Naßdesinfektion unterziehen! Obwohl wir heutzutage eine gute Trinkwasserqualität haben, ist eine hohe Konzentration von Inhaltsstoffen möglich; sie kann zu einer Schädigung der Instrumente bei der Naßdesinfektion und Reinigung führen. Zu hohe Schadstoffe im Wasser (Natriumchlorid) beschleunigen die Bildung von Lochkorrosion. Anzuraten ist daher die Verwendung von vollentsalztem Wasser; destilliertem Wasser also.
Instrumente sollten möglichst sofort nach Gebrauch desinfiziert und gereinigt werden; so vermeidet man das Antrocknen von Verunreinigungen. Angewandt werden meist kombinierte Desinfektions- und Reinigungsmittel. Unbedingt sind die Herstellerangaben über Einwirkzeit und Konzentration zu beachten.
Wichtig: Nach der Entnahme der Instrumente aus der Naßdesinfektion müssen diese sorgfältig getrocknet werden.
2. Ultraschallreinigung
Zur Reinigung im Ultraschallbad müssen Instrumente geöffnet auf speziellen Siebkörben gelagert werden. Die Reinigungslösung muss regelmäßig nach Herstellerangaben gewechselt werden! Grundsätzlich müssen ultraschallgereinigte Instrumente anschließend einer intensiven Spülung mit klarem Wasser, besser mit vollentsalztem Wasser (destilliertes Wasser) unterzogen werden.
Wichtig: Nach dem Spülen sorgfältig die Instrumente trocknen!
3. Pflege
Unter Pflege ist das Aufbringen von Gleitmitteln zu verstehen. Wir empfehlen Pflegespray ,,InstruCare“ (Berchtold Art.Nr. 2406) an allen Gelenken und beweglichen Teilen (Zangen- und Scherengelenke). So verhindert man beispielsweise den metallischen Abrieb, der Korrosion zur Folge haben kann. Das Öl wirkt zusätzlich zu seinen hervorragenden Schmiereigenschaften (synthetisches Öl verharzt nicht) wasserabstoßend (verdrängend), falls noch Reste von Feuchtigkeit vorhanden sind.
4. Instrumente und Heißluftsterilisator
Es ist darauf zu achten, dass die Sterilisationstemperatur von 180°C eingehalten wird. Bei Temperaturüberschreitung droht eine Enthärtung bzw. Instrumente können sich verfärben. Bedenken Sie, dass im Sterilisator Temperaturen auftreten, die Spannungen im Stahl erzeugen (Hitze dehnt). Um Spannungsrißkorrosion zu vermeiden, sollten Instrumente mit Verschlüssen nur geöffnet sterilisiert werden.
Achten Sie darauf, dass sich beim Öffnen des Heißluftsterilisators der Schwitzeffekt (innen warm, außen kalt) nicht in Form von Dampfschwaden auf die Instrumente legt. Rostgefahr! Instrumente immer gut auskühlen lassen. Fabrikneue Instrumente sind, wenn nicht steril verpackt, grundsätzlich vor dem ersten Gebrauch gründlich zu reinigen und zu sterilisieren. Das gleiche gilt auch für Instrumente, die zur Reparatur in der Werkstatt waren.
5. Korrosion und Oberflächenveränderungen
Manch einer hat sich bestimmt schon über verfärbte, verrostete fleckige Instrumente geärgert. Verfärbte Oberflächen häufig als rostig bezeichnet. Man findet sie ganz besonders an schwerzugänglichen Stellen von Instrumenten, beispielsweise an Skalpellhaltern mit Wechselklingen, hinter Federn von Zangen, in Gelenken von Zangen und Scheren. Das kann durch Verunreinigungen der Oberflächen oder durch Reinigungslösungen, die öfter benutzt wurden, verursacht worden sein.
Auch wenn man Instrumente längere Zeit in Desinfektionslösungen belässt und nicht sehr gründlich abspült, werden Verunreinigungen bei der anschließenden Sterilisation festgebrannt und verfärben sich dunkel. So kann im Laufe der Zeit Rost (Lochfraß) entstehen.
Um einer Flächenkorrosion vorzubeugen, sollte man nach Möglichkeit auf stark saure und alkalische Reiniger verzichten.
6. Oberflächenbeschädigte Instrumente
Rostfreie Instrumente in einwandfreiem Zustand dürfen in keiner Phase mit Instrumenten mit beschädigter Oberfläche (zum Beispiel Altbestände, Instrumente mit abgeplatzter Nickel- oder Chromschicht) in Berührung kommen. Um die so entstehende Kontaktkorrosion zu vermeiden, müssen fehlerhafte Instrumente ausgesondert werden.
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